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Jürgen Schmits

24 Stunden im Einsatz – Jugendfeuerwehr Höxter trainiert den Ernstfall

Höxter. Mit heulendem Martinshorn, voller Schutzausrüstung und blitzschnell besetzten Einsatzfahrzeugen: Am Wochenende erlebten die Jugendlichen der Feuerwehr Höxter hautnah, was es heißt, rund um die Uhr einsatzbereit zu sein. Bei einem 24-Stunden-Übungstag probten die Nachwuchsbrandschützer aus Höxter-Nord und Höxter-Süd den Alltag einer Berufsfeuerwehr – inklusive Einsätzen vom brennenden Papierkorb bis hin zur groß angelegten Personensuche mit Drohnentechnik.

Von der Jugend in die Führung

Um die Zukunft der Freiwilligen Feuerwehr zu sichern, spielt die Nachwuchsarbeit eine zentrale Rolle. Die Jugendfeuerwehr ist dabei weit mehr als nur ein Freizeitangebot: Sie ist eine echte Talentschmiede für den aktiven Dienst. In den vergangenen Jahren wechselte rund die Hälfte der Mitglieder der Jugendfeuerwehr Höxter nach ihrem 18. Geburtstag direkt in die Einsatzabteilung.

Die Erfolgsgeschichte setzt sich fort: Mehr als 30 ehemalige Jugendfeuerwehrmitglieder bekleiden heute Führungspositionen in der Feuerwehr Höxter. Sie leiten Züge, führen Gruppen oder übernehmen Spezialaufgaben. Einige entschieden sich sogar für eine berufliche Laufbahn im Feuerwehrwesen – etwa bei den Berufsfeuerwehren in Münster, Hannover oder Hamburg.

Ein Tag wie bei der Berufsfeuerwehr

Ein eindrucksvolles Beispiel für die Qualität der Jugendarbeit war der 24-Stunden-Dienst am vergangenen Wochenende. Insgesamt 22 Nachwuchsbrandschützer nahmen daran teil und erlebten, wie der Alltag bei einer Berufsfeuerwehr aussehen kann.

Ein strukturierter Dienstplan regelte den Tagesablauf: feste Zeiten für Mahlzeiten, Freizeit und Ruhepausen, ergänzt durch theoretische Unterrichte, sportliche Aktivitäten und praktische Ausbildungsinhalte. Doch wie im echten Einsatzleben galt jederzeit: Der Alarm kann jederzeit losgehen.

Kleine und große Einsatzlagen

Die Alarmierungen kamen unangekündigt – und sorgten so für echte Einsatzatmosphäre. Innerhalb weniger Augenblicke hieß es: persönliche Schutzausrüstung anlegen, Fahrzeuge besetzen und ausrücken.

Die Bandbreite der Übungsszenarien war groß. Kleinere Lagen wie eine Katze auf dem Baum, ein brennender Papierkorb oder ein umgestürzter Baum auf einem Radweg wurden ebenso geübt wie größere Einsätze. So mussten die Jugendlichen unter anderem einen PKW-Brand löschen, einen Stoppelfeldbrand bekämpfen und eine aufwendige Personensuche durchführen. Während kleinere Einsätze oft von einem Fahrzeug abgearbeitet werden konnten, erforderten die größeren Lagen die gemeinsame Arbeit von zwei oder sogar drei Fahrzeugen.

Hightech bei der Personensuche

Besonders eindrucksvoll gestaltete sich die Personensuche am Ortsrand. Hier wurden die Jugendlichen durch die IuK-Einheit mit dem Einsatzleitwagen 2 unterstützt. Zusätzlich kam die moderne Drohne des Kreises Höxter zum Einsatz. Mithilfe einer Wärmebildkamera konnten die Felder und Waldstücke aus der Luft systematisch abgesucht werden. Über Funk erhielten die jungen Einsatzkräfte am Boden präzise Hinweise, in welche Richtung sie ihre Suche fortsetzen sollten. So bekamen sie einen realistischen Eindruck davon, wie moderne Technik heute den Einsatzalltag ergänzt.

Schichtende nach 24 Stunden

Nach einem Tag voller Erlebnisse, spannender Einsätze und neuer Eindrücke hieß es schließlich: Schichtende. Die Feldbetten wurden zusammengeklappt, das Gerätehaus gründlich aufgeräumt und alle Fahrzeuge wieder einsatzbereit gemacht.

Müde, aber stolz und zufrieden, blickten die Jugendlichen auf 24 intensive Stunden zurück. Der Übungstag hat gezeigt, mit welcher Begeisterung und Ernsthaftigkeit die Nachwuchskräfte ihre Aufgaben meistern – und dass die Feuerwehr Höxter auf eine starke und motivierte Jugend bauen kann. Eine gute Grundlage für die Sicherheit der Bevölkerung in den kommenden Jahrzehnten.