250 Mal ausgerückt – Stattliche Einsatzzahl für den Löschzug Höxter 

Höxter (TKu). Die Einsatzbilanz sei stattlich und die Belastung hoch. Hoch sei aber auch die Motivation der Freiwilligen Feuerwehrleute des Löschzuges der Höxteraner Kernstadt, wie Löschzugführer Steven Noble auf der Jahreshauptversammlung des Löschzuges feststellen konnte. „Wenn es darauf ankommt, dann sind die Wehrleute schnell zur Stelle, doch bei bestimmten Einsätzen besteht ein Personalproblem“, hieß es vom Zugführer bei der Verlesung seines Jahresberichtes. 250 Einsätze sind im vergangenen Jahr alleine durch den Löschzug der Kernstadt absolviert worden, darunter auch viele Fehleinsätze, verursacht durch Brandmeldeanlagen oder aber Ölspuren. Und eben bei genau diesen Einsätzen bestehe das Personalproblem, so Noble, der das Problem einmal näher beleuchtete: Die Arbeitswelt fordere die ehrenamtlichen Feuerwehrleute so sehr, das es ohne ein Nacharbeiten nicht mehr gehe.

„Die Zeiten, in denen man sich bei der Arbeit ausstempeln konnte und die Stadt das Gehalt für die Zeit übernommen hat, sind für die meisten vorbei. Aus vielen Gesprächen mit Euch weiß ich, dass der Chef die Arbeit der Feuerwehr weitestgehend unterstützt, aber die Arbeit bleibt liegen und wird durch Nacharbeiten auf eigene Kosten erledigt“, sagte Noble und richtete diese Worte dabei direkt an den Leiter der Feuerwehr Höxter, Jürgen Schmits, und Bürgermeister Daniel Hartmann, Lösungen zu finden. Noble ergänzt: „Wir Feuerwehrleute haben kein Problem mit Einsätzen, die uns alles abverlangen, um akute Gefahren abzuwehren. Aber wenn man die zwanzigste Ölspur und die dreißigste Brandmeldeanlage gefahren ist und man sich überlegt, dafür länger zu arbeiten und später nach Hause zur Familie zu kommen, dann bleibt man vielleicht bei diesen Einsatzstichworten eher auf der Arbeit“, so Noble, der sich konkrete Lösungsvorschläge wünscht. Sicher ist sich der Löschzugführer jedoch, dass bei jedem akuten Realereignis eine schlagkräftige Truppe bereit steht, um den Menschen in Höxter Hilfe zu leisten.

Bürgermeister Daniel Hartmann sei sich der „besonderen Leistung“ der Feuerwehrkameraden bewusst. Ein „einfaches Danke“ reiche da nicht aus, betonte der Bürgermeister. Sehr leid getan habe ihm die Einsatzserie in Höxter über die Weihnachtsfeiertage. Wegen den Bränden in der Westerbachstraße und dem Weser-Hochwasser hatten die Feuerwehrleute kaum Zeit, mit den Familien Weihnachten zu feiern. Für ihre Arbeit benötigen die Retter aber auch gutes „Handwerkszeug“. Trotz schwieriger Haushaltslage sind bereits zwei neue Feuerwehrfahrzeuge, ein Löschfahrzeug LF20 und ein Hilfeleistungslöschfahrzeug HLF20, für 1,1 Millionen Euro für den Löschzug Höxter in der Beschaffung, berichtete Dezernatsleiter Stefan Fellmann auf der Versammlung. Doch die Ausrüstung sei auch nur ein Teil, den die Feuerwehr ausmache und den die Stadt Höxter zur Verfügung stellen könne, meinte der Ortsausschussvorsitzende Ralf Dohmann (BfH) und ergänzte: „Das wichtigste ist und bleibt das ehrenamtliche Engagement und Sie sind wahre Helden“, so Dohmann.

Langjährige Feuerwehrmitglieder wurden auf der Jahreshauptversammlung vom Leiter der Feuerwehr, Jürgen Schmits, befördert, ernannt oder geehrt. Das Sonderabzeichen des Verbandes der Feuerwehren NRW in Gold für 60 Jahre Mitgliedschaft in der Feuerwehr wurde Hubert Tegethoff verliehen. Das Goldabzeichen für 50 Jahre erhielten die Ehrenmitglieder Alfred Jäger, Günther Mante und Paul Götz. Das Sonderabzeichen in Silber für 40 Jahre Mitgliedschaft verlieh Schmits an Andreas Waßmuth, Dejan Jurukovic, Stefan Steinsiek und Uwe Heidrich. Nun war der „Chef“ selbst dran: Das Ehrenzeichen des Landes Nordrhein-Westfalen in Gold für 35 Jahre aktiven Dienst verlieh Bürgermeister Daniel Hartmann an Wehrleiter Jürgen Schmits. Eine Auszeichnung für zehn Jahre aktiven Dienst gab es für die Feuerwehrmänner Maximilian Schelhorn und Nico Schmidt. Befördert werden konnten Sascha Kamp zum Brandinspektor, Patrick Warneke zum Oberbrandmeister und Timo Hellwig zum Feuerwehrmann. In Puncto Leistungsabzeichen erhielt Hauptbrandmeister Thomas Kube das Leistungsabzeichen in Gold für die 25. Teilnahme. Das Goldabzeichen auf rotem Grund für 20 Teilnahmen wurde Brandinspektor Christian Grimm verliehen. Silber (für fünf Teilnahmen) ging an Brandmeister Jerome Maly und Bronze für die erstmalige Teilnahme an Feuerwehrmann Torben Kampelmann. Aus dem aktiven Dienst verabschiedet und in die Ehrenabteilung der Wehr gewechselt ist die Unterbrandmeisterin Christiane Mika.

Fotos: Thomas und Sophie Kube und Thomas Mann (1)

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